Wells Fargo schließt Museen
Die vielen restaurierten Wells-Fargo-Postkutschen waren schon so manchem deutschen USA-Touristen einen Museumsbesuch wert. Bisher konnte man dazu aus zwölf Ausstellungsräumen wählen, künftig bleibt nur noch eines: Wells Fargo schließt elf seiner Museen, lediglich das in San Francisco wird fortgeführt. Gründe für diesen Schritt wurden nicht genannt, doch es dürfte der Zwang zum Sparen sein. Schließlich hat das Management auch bereits die Dividende gefünftelt – gezwungenermaßen: Nach einem Gewinn von fast 20 Milliarden Dollar im letzten Jahr wird 2020 unter dem Strich vermutlich so gut wie nichts übrig bleiben. Die Coronakrise und der immer noch nachwirkende Kontenskandal lassen grüßen. Der neue Vorstandschef Charles Scharf hat nun der Kostensenkung Priorität eingeräumt sowie dem Bestreben, die Beziehungen zur Finanzaufsicht wieder zu verbessern. Verbessern sollte sich auch der Aktienkurs, der seit Jahren enttäuscht. Immerhin erwarten Branchenkenner für nächstes Jahr wieder einen Gewinn von über 8 Milliarden und für 2022 von mehr als 13 Milliarden Dollar. Es spricht damit einiges dafür, dass die leidgeplagten Aktionäre nun endlich das Schlimmste hinter sich haben. Auch die Dividende sollte kommendes Jahr wieder steigen.
Visits: 3