Mögen Sie keine deutschen Aktien?
Leserfrage: Sie empfehlen hauptsächlich amerikanische Aktien. Ist der Stuttgarter Aktienbrief nicht zu kritisch gegenüber deutschen Aktien?
Antwort: Das könnte man auf den ersten Blick meinen, da wir tatsächlich nur vier Empfehlungen aus dem eigenen Land auf der Liste haben. Wer aber nun glaubt, wir hätten etwas gegen deutsche Aktien, dem können wir an dieser Stelle widersprechen. Wenn ein Unternehmen es schafft, seit mindestens zehn Jahren sowohl Umsatz als auch Gewinn (und womöglich zudem noch die Dividende) regelmäßig zu steigern, dann schauen wir uns dieses auch genauer an – egal aus welchem Land es kommt. In erster Linie zählt also, ob ein Konzern unsere Kriterien an einen Wachstumswert erfüllt, und erst dann kommt der Firmensitz. Klar, Unternehmen aus Ländern mit schwierigen politischen Rahmenbedingungen wie beispielsweise China, Russland oder Nordkorea haben kaum eine Chance, von uns den vierten Diamanten zu erhalten. Deutschland ist da politisch stabiler, aber dennoch erfüllen leider nur wenige deutsche Aktien unsere Kriterien. Es liegt also nicht an einer generellen Abneigung gegenüber deutschen Aktien, sondern einzig und allein an objektiven Kennzahlen, weshalb es in unseren Augen hierzulande kaum Wachstumskonzerne gibt. Anderswo ist das deutlich ergiebiger: Wer sich wie wir weltweit auf die Suche nach den größten und zuverlässigsten Aktiengesellschaften macht, der wird zwangsläufig vor allem in Amerika fündig.
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