L’Oreal bügelt China-Schwäche aus
Der Kosmetikkonzern L’Oréal ist der beste Beweis dafür, warum international agierende Unternehmen einen großen Vorteil aufweisen: Läuft es mal in einer Region schlechter, kann das oftmals durch eine andere mehr als kompensiert werden. So geschehen bei L’Oréal im dritten Quartal: Weil sich die Nachfrage in China nach den strikten Lockdowns nur schleppend erholt und auch schärfere Regeln für den Import von Luxusgütern eingeführt wurden, sank der Umsatz in der Region Nordasien um fast fünf Prozent. China ist zwar ein wichtiger Markt für die Franzosen, aber nicht der einzige. Denn gleichzeitig gelang es, den Umsatz in Nordamerika um fast 12 und in Europa um rund 16 Prozent anzukurbeln. Unter dem Strich vermeldete L’Oréal-Chef Nicolas Hieronimus daher ein Plus beim Umsatz des Gesamtkonzerns von fünf Prozent – damit ist man weiter auf Wachstumskurs. Gewinnzahlen veröffentlicht L‘Oréal nur halbjährlich. Interessante Randnotiz: Erstmals gelang es dem Unternehmen in einem dritten Quartal einen Gesamtumsatz von über zehn Milliarden Euro zu erzielen – und das traditionell stärkste Vierteljahr hat jetzt erst begonnen! Für das Gesamtjahr rechnen Experten mit einem neuen Rekord beim Umsatz (soll erstmals über 40 Milliarden liegen) und beim Gewinn (soll erstmals über 6 Milliarden Euro liegen)! Im Gegensatz dazu lässt sich die L’Oréal-Aktie die letzten Monate etwas hängen, was aber eher an der allgemein schwierigen Börsensituation liegt. Auf Dauer dürfte man mit dem weltgrößten Kosmetikkonzern im Depot nichts falsch machen.
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