Musterdepot 2022: US-Aktien übergewichten?
Frage: In Ihrem Musterdepot für 2022 in der aktuellen Ausgabe des Aktienbriefs sind sechs US-Unternehmen enthalten und nur drei europäische. Heißt das, man soll US-Titel jetzt übergewichten?
Antwort: Bei der Zusammenstellung unseres Musterdepots achten wir zunächst einmal darauf, dass die Branchenmischung stimmt. Natürlich haben wir darüber hinaus auch die geografische Ausrichtung der Konzerne im Blick. Mit 6 US-Titeln und 4 Aktien aus Europa und Asien ist die Auswahl im aktuellen Portfolio nicht ganz hälftig ausgefallen. Allerdings entspricht sie ganz gut dem Verhältnis der Wachstumsaktien auf unserer Empfehlungsliste. Hier kommen sogar etwas mehr als 60 Prozent der Vier- und Fünf-Diamanten-Werte aus Nordamerika. Eine strenge 50:50-Aufteilung ist kein Muss, Hauptsache, man legt nicht alle Eier in einen Korb. Schließlich weiß niemand, welche Aktienmärkte im laufenden Jahr die Nase vorn haben. Seit Jahren wird europäischen Aktien vorhergesagt, dass sie angesichts ihrer niedrigeren Bewertung Vorteile haben, in der Realität waren bei den Anlegern aber trotzdem fast immer amerikanische Aktien gefragter. Das kann so weitergehen, aber wie immer ist an der Börse auch das Gegenteil möglich. Für den bestmöglichen Langfristerfolg empfehlen wir, ein gut gemischtes Depot nicht umzubauen, sondern einfach laufen zu lassen. Das sollte sich auf Dauer mehr auszahlen als Umschichtungen, die letztlich reine Spekulation sind.
Visits: 39