L’Oréal: Make-up Flop, Cremes und Luxus top
Eigentlich können sich L’Oréals jüngste Quartalszahlen sehen lassen. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. Gewinne veröffentlicht der Kosmetik-Weltmarktführer nur halbjährlich, doch die Prognosen der Experten sind hervorragend: Fürs erste Halbjahr erwarten sie ein Gewinnplus von satten 34 Prozent. Klar, das liegt auch an der niedrigen Vergleichsbasis des Vorjahres, als wegen der Pandemie viele Händler geschlossen hatten. Und doch wäre es gegenüber dem Wert von vor zwei Jahren ein kleines Plus – in diesen Zeiten keine schlechte Leistung! Das liegt derzeit vor allem am chinesischen Markt, der von der Coronainfektion längst genesen ist. Geht man etwas mehr in die Tiefe, zeigt sich, dass L’Oréals Geschäft aktuell zweigeteilt ist: Die Konsumgütersparte meldete einen Umsatzrückgang von 6 Prozent auf drei Milliarden Euro. Dort verkaufen die Pariser viele Make-up-Produkte, die angesichts von Maskenpflicht und auf Eis liegendem Freizeitvergnügen wenig gefragt sind. Umso besser liefen dafür hochwertige Cremes, die auch in Apotheken verkauft werden – dort verzeichnete der Kosmetikriese ein Plus von 22 Prozent auf eine Milliarde Euro. Auch die Luxussparte und der Bereich Haarpflege überzeugten mit einem Plus von jeweils rund 12 Prozent. Dass einige Börsianer nach diesen Zahlen trotzdem auf den Verkaufsknopf drückten, hat wohl eher mit der beeindruckenden Performance der Aktie in den letzten Monaten und Jahren zu tun als mit Sorgen über die Zukunft. Wir aber meinen: Gewinnmitnahmen bei Aktien wie L’Oréal haben sich in der Vergangenheit regelmäßig als Fehler herausgestellt. Wir raten deshalb auch jetzt, dabeizubleiben!
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