Der Stuttgarter Aktienbrief Chefredakteur Dieter Beck und der Herausgeber Joachim Brandmaier: „26-mal im Jahr, und das seit nun schon vier Jahrzehnten – damit haben wir inzwischen über 1.000 Leitartikel verfasst. Meist ging es um Qualität, Streuung und Geduld.“
Alles gesagt?
Liebe Newsletter-Leserinnen und Leser,
ich muss Ihnen etwas anvertrauen: Manchmal fällt es uns echt schwer, in unseren vielen Kommentaren und Leitartikeln etwas komplett Neues zu schreiben, das Ihnen als Langfristanleger weiterhelfen könnte. Warum? Weil sich ein guter Rat nicht ständig ändert, ein guter Rat sollte schließlich in allen Situationen gelten.
Sie kennen unsere drei Anlagegrundsätze: auf Qualität setzen, breit streuen, Geduld haben. Das ist eigentlich auch schon alles. Mehr ist es nicht. Spannender wäre es sicherlich, Ihnen immer wieder ein neues Rezept zum schnellen Glück zu verraten. Also Top-Tipps, die bei geringem Risiko fixen Reichtum versprechen. Andere Magazine sind ja voll damit, mal sind es Lithium-Aktien, dann Kryptowährungen oder seltene Erden dann wieder Wasserstoff- oder Cannabis-Aktien.
Klar kann man mit solchen Aktien mal den schnellen Euro machen, das will ich gar nicht abstreiten – man kann damit aber auch ganz schnell viel verlieren. Trotzdem ist das allemal spannender, als Coca Cola, Procter & Gamble, Beiersdorf oder Danaher 20 oder 30 Jahre liegen zu lassen. Hinzu kommt, dass uns die Finanzexperten aller Couleur ständig erzählen, dass von Nichtstun auch nichts kommt. Dass man aktiv sein muss! Hauptsache, man legt nicht die Hände in den Schoß. Wenn die Kurse in die Höhe schießen so wie dieses Jahr, dann ist es fast schon fahrlässig diese Anstiege einfach zu ignorieren und untätig daneben zu stehen - da muss man doch auch mal Gewinne mitnehmen. Das gilt auch für die andere Richtung: Auch wenn die Kurse in die Tiefe fallen, muss man unbedingt handeln.
Meine Meinung: Nein, muss man nicht! Nichts tun klingt langweilig, aber glauben Sie mir: Es lohnt sich! Gute Aktien einfach liegen zu lassen, rentiert sich auf lange Sicht. Und es ist ja nicht so, dass wir gar nichts machen. Bei uns gibt es ab und zu Auf- und Abstufungen - aber die haben bei uns fast schon Seltenheitswert. Ich wage sogar zu behaupten: Vermutlich fährt man langfristig mit einem breit gemischten Wachstumswertedepot besser, selbst wenn man an gefallenen Engeln wie derzeit Nibe, Nike, Nestlé, Hormel oder auch Medtronic festhält, als mit jedem Daytrading, Stockpicking oder wenn man dauernd aktuellen Trends hinterherjagt.
Der berühmte Börsenaltmeister Warren Buffett hat einmal gesagt: „Unsere bevorzugte Haltedauer ist für immer.“ Ich finde, das ist ein gutes Motto, das man immer beherzigen sollte.
In diesem Sinne,
ich wünsche Ihnen noch einen schönen Rest-Sonntag und einen guten Start in die neue Börsenwoche, Ihr |