Joachim Brandmaier, 60, Herausgeber: „Wir Wachstumsstrategen halten jetzt zusammen, wir kapitulieren nicht, wir stehen zu unseren westlichen Global Playern. Wir verkaufen nicht, sondern wenn wir handeln, dann kaufen wir – am besten die doppelte Menge!“
Liebe Newsletter- Leserinnen und Leser,
als ich vor 60 Jahren das Licht der Welt erblickte, war die Welt noch eine andere. Es gab nicht einmal halb so viele Menschen auf diesem Planeten, meine Eltern bezahlten mit der D-Mark und die Ukraine war noch Teil der Sowjetunion. In diesen Tagen jedoch will Russland das Rad der Geschichte zurückdrehen. Und wir alle wissen nicht, wie das ausgeht. Meinen Geburtstag hatte ich mir jedenfalls anders vorgestellt …
Aber wir erleben auch auf der anderen Seite Spektakuläres: Der Westen schießt nicht mit Kugeln zurück, der Westen reagiert mit Abscheu und Abwendung. Allen voran die Global Player der Weltwirtschaft. Wurden sie in der Vergangenheit wegen anderer Dinge auch oft gescholten, zeigen sie jetzt klare Kante: McDonald‘s macht alle seine 847 Filialen in dem Riesenreich dicht. Starbucks, Yum, Pepsi, und Coca-Cola ziehen mit. Apple und Samsung stellen den Verkauf ihrer begehrten Smartphones dort komplett ein, Netflix zieht den Stecker, Mastercard und Visa boykottieren, LVMH, Ikea und H&M sagen Stopp, BMW und Mercedes haben den Export und die Produktion vor Ort beendet. Microsoft, SAP, Oracle und Intel frieren ihre Aktivitäten ein. BP, Shell und Exxon stoßen russische Beteiligungen ab. Airbus und Boeing liefern keine Ersatzteile mehr. Und täglich stoßen Unternehmen dazu, die zeigen, dass es so nicht geht. Auch wenn es den Firmen wehtut, es Umsatzeinbußen bedeutet, vielleicht sogar milliardenschwere Abschreibungen und aktuell auch mitunter schmerzhafte Kursrückgänge – das ist der Preis für Frieden und Freiheit, den die Konzerne bereit sind, zu zahlen. Wir können regelrecht stolz sein auf sie.
Und auch ein bisschen stolz als Aktionäre von Wachstumsaktien dürfen wir ruhig auch sein. Denn gerade wir - wenn auch meist nur kleine Aktionäre - unterstützen durch unsere gemeinsame Investition und unsere gemeinsamen Treue zu unseren Aktien eben auch die freie Weltwirtschaft. Zum Glück können wir uns das auch leisten, weil wir eben nicht auf russische Aktien setzen oder auf Werte aus ähnlichen Ländern. Unsere Aktien sind keine hochriskante Spekulation, unsere Aktien können Sie weiterhin kaufen und verkaufen; die Börsen im Westen sind nicht geschlossen. Und wenn keiner auf den Atomknopf drückt, werden sich die Kurse auch wieder erholen. Passend dazu will ich aus dem Leserbrief von Gabriele F. zitieren, die mir vor ein paar Tagen schrieb: „Das Wort Krise besteht im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen. Das erste ist das Symbol für Gefahr, das zweite für Chance!“ Und genau so ist es: Jede Krise birgt auch eine Chance – für Börsianer dieses Mal sogar gleich zwei: günstiger an Aktien ranzukommen und mit einem Kauf die Global Player zumindest ein wenig zu unterstützen.
Die Freiheit nehmen wir uns!
In diesem Sinne
Ihr |