Hexagon zwischen Zoll- und Konjunktursorgen

Aktie rutscht auf den tiefsten Stand seit 2020. Jetzt kaufen?
Die Unsicherheiten rund um das Thema Zölle hatten die Hexagon-Aktie bereits auf Talfahrt geschickt, diese Woche drückte nun eine Nachricht aus dem Unternehmen selbst zusätzlich auf den Kurs.
Ursprünglich wollte der schwedische Messtechnik- und Automatisierungsspezialist erst Ende April die Zahlen für das erste Quartal veröffentlichen. Weil die Geschäfte gegen Ende März nun aber deutlich geschwächelt haben, sah sich das Management gezwungen, eine Warnung auszusprechen: Demnach ist Hexagon zwar stark in das Jahr 2025 gestartet, aber ab der zweiten März-Hälfte habe das Wachstum in den Nafta-Ländern (USA, Kanada, Mexiko) und China wegen „wirtschaftlicher Unsicherheiten“ deutlich nachgelassen – vor allem beim Verkauf von Sensoren.
Zu Jubelstürmen verleiten solche Nachrichten sicher nicht, aber Untergangsstimmung ist hier unserer Meinung nach auch nicht angebracht. Laut den vorläufigen Zahlen ist der Konzernumsatz im ersten Quartal bei 1,3 Milliarden Euro immerhin stabil geblieben und der operative Gewinn gab (auch wegen Währungseffekten) um acht Prozent nach. Das Management will die Situation weiter genau beobachten und falls die Nachfrage länger schwächeln sollte, Maßnahmen ergreifen, um die Kostenbasis anzupassen.
Hexagon erzielt rund 30 Prozent seiner Einnahmen in den USA und 13 Prozent in China. Dass sich manche Kunden angesichts des Zoll-Hickhacks derzeit mit Bestellungen zurückhalten, kommt nicht völlig überraschend. Unserer Meinung nach dürfte hier jedoch das Motto gelten „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“. Und was die Aktie angeht, sollte viel Negatives im Kurs enthalten sein. Sie hat allein seit Februar 35 Prozent an Wert verloren. Mutige Wachstumsstrategen können den Rücksetzer zum Einstieg oder Nachkauf nutzen. Wer zuvor noch mehr Informationen haben möchte, kann die endgültigen Quartalszahlen am 30. April abwarten.
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