Stop-Loss zur Kursabsicherung?
Leserfrage: Ich traue der aktuell guten Börsenstimmung nicht und würde daher gerne meine Aktien mit einem Stop-Loss absichern. Was halten Sie davon?
Antwort: Ein Stop-Loss ist ein Verkaufsauftrag für eine Aktie, der aber erst dann ausgeführt wird, wenn der Kurs unter eine bestimmte Marke fällt. Was in der Theorie wie ein sinnvolles Werkzeug klingt, kann sich in der Praxis schnell zur Gewinnbremse entwickeln. Denn tatsächlich ist dieses scheinbare Absicherungsinstrument nichts anderes als eine Spekulation. Eine Spekulation, bei der man auch noch zweimal richtig liegen muss: Erstens muss der Aktienkurs nach dem Verkauf weiter fallen, sonst wäre der Verkauf ja sinnlos gewesen. Und zweitens muss man es schaffen, zu niedrigeren Preisen wieder einzusteigen. Das Problem dabei: Tiefe Kurse werden meist begleitet von schlechten Nachrichten, sodass dann kaum jemand den Mut zum Kauf aufbringt. In der Praxis verpassen viele den Wiedereinstieg und blicken dann den steigenden Kursen hinterher. Natürlich kann so ein Stop-Loss auch mal funktionieren und für Spekulanten mag er sogar ihre Berechtigung haben. Nicht aber für uns Wachstumsstrategen. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass man sich durch den vermeintlichen Rückschlagschutz seine Performance kaputtmacht. Wer sich langfristig Vermögen mit Aktien aufbauen will, muss die ein oder andere Schwächeperiode ertragen – das ist eben der Preis für die höheren Renditechancen. Die unserer Meinung nach beste Absicherung für Ihr Depot ist die Qualität der Aktien. Wachstumsaktien sind zwar nicht komplett immun gegen kurzzeitige Kursrückschläge, doch mit etwas Geduld holen sie diese in den meisten Fällen wieder auf.
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