Zinsentwicklung für Wachstumswerte wirklich wichtig?
Leserfrage: Die Kurse waren ja in Erwartung sinkender Zinsen schön gestiegen. Am Dienstag nun der Dämpfer. Fallen die Zinssenkungen ins Wasser – und mit ihnen die Kurse?
Antwort: Volkswirtschaftler hatten erwartet, dass die amerikanischen Konsumentenpreise im Januar um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen wären. Tatsächlich lag die Inflation nun bei 3,1 Prozent. Die Börse hat darauf etwas verschnupft reagiert und den Dow Jones am Dienstag um gut 500 Punkte nach unten gedrückt. Denn die von manchen Marktbeobachtern erhoffte Zinssenkung der US-Notenbank im März scheint nun vom Tisch beziehungsweise auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Gründe für Panik gibt es aber nicht. Der Dow steht nun da, wo er vor zwei Wochen auch schon stand. Bis zum Montag dieser Woche hatte der amerikanische Leitindex in diesem Jahr schon zwölf neue Allzeithochs aufgestellt. Da wäre eine Atempause auch ohne passenden Anlass keine Überraschung gewesen. Außerdem bedeuten die 3,1 Prozent immer noch einen Rückgang gegenüber den 3,4 Prozent im Dezember und den tiefsten Stand seit letzten Sommer. Ohnehin sollten Börsianer nicht zu sehr auf die Zinsen schielen. Wer dauerhaft anlegt, muss zwangsläufig durch Hoch- und Tiefzinsphasen hindurch. Natürlich spielen Zinsen kurzfristig auch bei Aktien eine Rolle, aber letztlich kommt es doch darauf an, dass die Unternehmen mit den Jahren ihre Gewinne steigern. Dann folgen in aller Regel die Kurse, Zins hin oder her.
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