Roche: Ende der Durststrecke in Sicht – und Milliardenzukauf
Noch leidet Roche unter dem Wegfall vieler coronabedingter Einnahmen. 4,5 Milliarden Franken fehlen deshalb dieses Jahr in der Kasse. Hinzu kommen Patentabläufe, wodurch billigere Nachahmerpräparate Umsatz abknapsen. Insgesamt ist daher der Umsatz des Pillendrehers im dritten Quartal um drei Prozent gesunken. Der 48-jährige Thomas Schinecker, seit März Vorstandschef, ist aber zuversichtlich, dass es bald wieder besser aussieht und geht davon aus, dass das Jahresergebnis eher am oberen Ende der vorgegebenen Zielspanne ausfallen wird. Dabei hilft unter anderem das neue Augenheilmittel Vabysmo, das sich viel besser verkauft, als Analysten erwartet hatten. Ab kommendem Frühjahr ist zudem die Vergleichsbasis bereinigt und Roche kann wieder zeigen, dass der Konzern auch ohne pandemiebedingte Sonderkonjunktur wachsen kann. Schinecker verlässt sich darauf jedoch nicht, sondern hat nun auch die Firmenkasse weit geöffnet: Für 7,1 Milliarden Dollar schluckt Roche die Firma Telavant. Abgesehen haben es die Schweizer dabei vor allem auf ein neues und sehr aussichtsreiches Magenmedikament. Das befindet sich zwar noch in der Entwicklung, könnte aber aufgrund einer neuartigen Wirkungsweise ein echter Kassenschlager werden, zumal es Schätzungen zufolge auch noch gegen andere Erkrankungen eingesetzt werden kann. Doch was bedeutet das alles nun für Anleger? Aus unserer Sicht ist es eindeutig: Sie müssen nicht warten, bis es die Spatzen von den Dächern pfeifen, dass sich die Lage verbessert. Wer Geld frei hat, kann die deutlich gesunkenen Kurse schon jetzt zum Neueinstieg oder Nachkauf nutzen – zumal die Dividendenrendite mit rund vier Prozent so hoch ist wie seit Langem nicht!
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