Wie viel ist die Einigung von 3M mit Wasserversorgern wert?
Im bekannten PFAS-Skandal haben Chemikalien von 3M in den vergangenen Jahrzehnten die Umwelt verschmutzt. Unter anderem sollen sie ins Grundwasser gelangt sein und so Menschen und andere Lebewesen gefährden. Auf 3M ist deshalb eine gigantische Klagewelle eingebrochen. Eine erste Lösung ist nun gefunden: Mit amerikanischen Wasserversorgern hat sich der Konzern auf eine Zahlung von bis zu 12,5 Milliarden Dollar geeinigt. Damit sollen unter anderem auf Klägerseite entsprechende Filter gekauft werden können und auf 3M-Seite alle bisherigen und auch künftigen Ansprüche auf Schadenersatz abgegolten sein. Zudem wird die Summe auf 13 Jahre verteilt, sodass die Einigung 3M pro Jahr etwa ein Milliarde Dollar vor Steuern kosten würde (der Jahresgewinn lag letztes Jahr bei 5,9 Milliarden Dollar). Das Management wird aber 10,3 Milliarden Dollar (den abgezinsten Nettowert) komplett im laufenden Quartal verbuchen, sodass die künftigen Ergebnisse zumindest davon kaum noch belastet werden. Allerdings ist es für Aktionäre noch zu früh, um aufzuatmen. Schließlich öffnet diese Einigung unter anderem vielen Privatklägern ebenfalls Tür und Tor, außerdem könnten noch von staatlicher Seite oder aus dem Ausland hohe Schadensersatzforderungen kommen. Manche Beobachter halten deshalb letztlich Kosten von bis zu 50 Milliarden Dollar für möglich. Das könnte logischerweise auch zulasten der Dividende gehen. So positiv also die jüngste Einigung auch ist und so wichtig dieser Schritt für die Zukunft sein könnte, die Unsicherheit hinsichtlich der 3M-Aktie bleibt hoch. Trotz des scheinbar günstigen Kurses aufgrund des Rückgangs bleibt sie deshalb aktuell nur eine Halteposition und eine Abstufung kann nicht ausgeschlossen werden.
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