Von zittrigen und von starken Händen
Liebe Leserinnen und -Leser,
es gibt Phasen, da ist die Börse „a gmähds Wiesle“, wie wir Schwaben sagen. Dann kommt es einem fast so vor, als würde man jeden Tag reicher. Manche Aktionäre verfolgen die Depotentwicklung in solchen Zeiten im Minutentakt, weil es ihnen so unsagbar Freude bereitet, den Kursen beim Steigen zuzuschauen. Jeder Zack nach oben löst einen Schub von Glückshormonen aus. Ärgerlich werden die Anleger höchstens, wenn ein Wert zu langsam steigt.
Aber so ist es an der Börse nicht immer, im Gegenteil: Das ist sogar eher die Ausnahme. Zwar ziehen die Kurse auf lange Sicht nach oben, aber um daran teilzuhaben, muss man viele, viele Schwankungen aushalten. Und dazu gehören auch Phasen wie in diesem Jahr. Phasen, in denen der Blick ins Depot keine Jubelstürme auslöst, sondern vielmehr Magenschmerzen. Vom Januar-Hoch aus sind US-Aktien in nur vier Monaten um fast 20 Prozent abgeschmiert, der DAX sogar noch mehr. Damit sind wir quasi in einem Bärenmarkt. Und die Meinung der Wall-Street-Propheten ist, dass man in einem Bärenmarkt lieber nicht investiert sein sollte.
Was ich davon halte? Genau gar nichts. Wenn die Kurse 20 Prozent gefallen sind, also nicht ein einzelnes Papier, sondern eine ganze Börse, dann haben wir historisch gesehen das meiste doch bereits hinter uns! Natürlich gab es auch schon viel schlimmere Phasen, wo es sogar 50 Prozent in die Tiefe ging. Aber wer nach einem deutlichen Rückschlag verkauft, weil er einen Extremcrash befürchtet oder zum billigeren Wiedereinstieg sogar darauf hofft, fängt an zu spekulieren – und das geht meistens schief.
Es gibt für Rückgänge eine Faustregel: 10 Prozent Minus muss man jedes Jahr mal aushalten. 30 Prozent Minus kommen alle vier bis fünf Jahre vor. Und 50 Prozent oder mehr einmal pro Generation. Wenn man vorher wüsste, wann und wie weit es runtergeht, wäre Aussteigen natürlich richtig. Aber NACH 20 Prozent Minus alles zu verkaufen, erscheint mir keine schlüssige Strategie. Denn denken Sie daran: Abends bleibt keine einzige Aktie liegen. Wer seine Aktien loshaben will, findet immer einen Käufer. Die Käufer, das sind die starken Hände, die Verkäufer die zittrigen. Und die starken Hände wissen: Auch wenn die Kurse nicht gleich morgen nach oben drehen – auf Dauer wird sich Durchhalten auch diesmal bezahlt machen. Und Kaufen natürlich erst recht!
In diesem Sinne,
genießen Sie noch den Rest von Ihrem verlängerten Pfingstwochenende, Pfingstmontag hat die Wall Street bereits wieder geöffnet! (Bitte erschrecken Sie also nicht, wenn Sie morgen beim US-Kurse durchstöbern entdecken, dass die Amazon-Aktien nur noch auf einem zwanzigstel ihres ursprünglichen Kurses notieren wird. Wie im März angekündigt hat der Onlinehandelsriese die Stückzahl seiner ausgegebenen Anteile noch spät am Freitag nach Börsenschluss verzwanzigfacht. Aus einer Aktie wurden also 20. Wer vorher also 10 Aktien im Depot hatte, bekommt nun 190 dazugebucht und besitzt künftig 200 Stück. Mehr dazu am Montag in unserem Börsen-Ticker!)
Herzlichst, Ihr
Joachim Brandmaier
und das gesamte Team des Stuttgarter Aktienbriefes!
P.S. Unser Redaktionsteam arbeitet mit Hochdruck an der neuen Ausgabe des Stuttgarter Aktienbriefes, so dass dieser auch trotz Pfingstfeiertag rechtzeitig bei Ihnen am kommenden Donnerstag, spätestens am Freitag in Ihrem Briefkasten ist.
Eines vorweg: In der neuen Ausgabe gibt es gleich zwei Diamantenänderungen. Die Abstufung von 4 auf leider nur noch 3 Diamanten betrifft einen US-Konzern aus der Werbebranche, den wir schon seit Jahrzehnten auf unserer Empfehlungsliste haben.
Neu aufgenommen in unsere erlauchte Gruppe der erstklassigen Wachstumswerte wird kommende Woche ein weiterer Mischkonzern, auch aus den USA. Dessen Umsatz kletterte in den letzten 20 Jahren im Schnitt um 7 Prozent und der Gewinn um 14 Prozent. Für die kommenden Jahre erwarten Experten bei unserem Aufstufungskandidat erneut Rekordergebnisse. Auch die langfristige Kursentwicklung sehen lassen kann (im Schnitt der letzten 20 Jahre plus 13 Prozent pro Jahr). Und dank der jüngsten Börsenschwäche gibt es unseren neuen Aufsteiger aktuell sogar fast 25 Prozent unter Allzeithoch. Neugierig geworden? Die Spannung steigt .
Um welche Titel es sich bei den beiden Kandidaten handelt, erfahren unsere Stuttgarter Aktienbrief-Leser in der kommenden Ausgabe Ende nächster Woche, freuen Sie sich schon jetzt darauf…
Sie sind tatsächlich noch kein Leser des Stuttgarter Aktienbriefes?
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Die neue Ausgabe muss man haben, hier die Themen:
* Wechselnde Diamanten
Der Titel Wachstumswert gilt nicht zwingend auf Lebenszeit. In der kommenden Ausgabe geht eine Aktie, dafür kommt eine neue!
* Lästige Steuer
Quellensteuer bleibt ein Dauerthema. Lesen Sie im neuen Heft, was man grundsätzlich wissen muss, was gibt es Neues, wie fordern Sie Steuern richtig zurück? Wie verhält es sich bei Steuern auf Splits? Auch unsere aktuelle Quellensteuersatztabelle, der Weg zu wichtigen Steuerformularen usw. finden Sie in der kommenden Ausgabe.
* Ewige Rotation
Nichts ist so beständig wie der Wandel – auch an der Börse. Sollten Sie im Depot ebenfalls rotieren?
* Deutsche Aktien
Henkel, Manz, Zalando, Vonovia, Leoni … Nichts für schwache Nerven? Wir schauen uns nach Kaufgelegenheiten für unsere Leser um.
* Europa-Aktien
Was tun mit L´Oreal, Novartis, Novo Nordisk und Nibe?
* Wo stimmt die Chemie?
Eher auf BASF anstatt Air Products setzen? Oder die Linde bevorzugen? Was tun mit Air Liquide?
* US-Wachstumsaktien jetzt schon aufstocken oder warten?
Schon jetzt wieder auf Einkaufstour bei US-Aktien gehen oder noch etwas warten, schließlich könnte die Korrektur noch schlimmer werden?
* Russische Aktien, Krisenanlage Gold, China-Lockdown ….
In Zeiten wackeliger Börsen klingelt unser Kundenservice-Telefon deutlich öfter. In der kommenden Ausgabe lesen Sie unsere Antworten auf die an uns derzeit am häufigsten gestelltesten Fragen.
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