Mehr Konkurrenz für Givaudan und Kerry?
Das Geschäft mit Aromen und Riechstoffen beschert den Herstellern seit Jahren zuverlässig steigende Einnahmen. Beherrscht wird der attraktive Markt von unserem Wachstumswert Givaudan, dem US-Konzern IFF, der deutschen Symrise und dem Schweizer Familienunternehmen Firmenich – zusammen teilen sich die Konzerne rund 50 Prozent des Marktes. Diese Woche kam jedoch Bewegung in die Branche: Der niederländische Feinchemiekonzern DSM trennt sich von verschiedenen Randaktivitäten und schließt sich mit Firmenich zusammen. Dadurch entsteht ein elf Milliarden Euro Umsatz starker Hersteller von Aromen und Duftstoffen, aber auch von anderen Nahrungsmittelzusätzen und Vitaminen. DSM-Firmenich wird damit nicht nur ein potenter Konkurrent von Givaudan, sondern auch von unserer irischen Empfehlung Kerry, die sich seit einiger Zeit verstärkt auf Zusatzstoffe für die Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie fokussiert (siehe Aktie der Woche in der letzten Ausgabe). Müssen Givaudan- und Kerry-Aktionäre deshalb jetzt zittern? Wir meinen: nein. Natürlich hat der fusionierte DSM-Firmenich-Konzern künftig mehr Macht (sofern der Zusammenschluss wie geplant im ersten Halbjahr 2023 abgeschlossen werden kann), aber langfristig bieten die Märkte für alle Beteiligten weiterhin genügend Wachstumspotenzial. Außerdem sorgen solche Großfusionen nicht selten erst einmal für Stillstand bei den Beteiligten. Experten gehen davon aus, dass DSM und Firmenich mittelfristig vor allem mit sich selbst beschäftigt sein werden – auch weil es gilt, die beiden Unternehmenskulturen zu verschmelzen. Diese Zeit können Givaudan und Kerry nutzen, um ihre Marktposition zu festigen oder gar auszubauen. Wir sind deshalb weiter uneingeschränkt optimistisch, was die Zukunft unserer beiden Wachstumswerte angeht und empfehlen die Aktien zum Kauf.
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