Netflix – nichts für schwache Nerven ?

Die Aktie des weltgrößten Streaming-Anbieters ist in die Negativ-Schlagzeilen geraten wegen insgesamt rückläufigen Zahlen der registrierten Netflix-Nutzer. So stark wie der Kurs seit dem Hoch gefallen ist, könnte man glatt meinen, die Nutzerzahl hätte sich halbiert! Netflix hat im ersten Quartal 200.000 Nutzer verloren – aber von wie vielen insgesamt? Weltweit waren es 221.800.000 Nutzer, 200.000 weniger sind immer noch 221.600.000 Nutzer. Also ein Nutzer-Rückgang von knapp 0,1 Prozent! Und gerade das letzte Quartal war vom Gewinn her sogar das zweitbeste in der Netflix-Geschichte!

Lassen wir die Kirche doch bitte im Dorf: mit den verbleibenden 221,6 Mio. Nutzer wird ja nach wie vor jeden Monat Geld verdient. Beim Schreiber dieser Zeilen wird jeden Monat fleißig die Gebühr abgebucht! Und selbst alle meine Fernbedienungen für meine Fernseher im Haus haben eine Extra Netflix-Taste!
Ich weiß, dass natürlich diejenigen unter Ihnen besonders besorgt sind, die Ende letzten Jahres zum ersten Mal die Netflix-Aktien (wie auch wir in unserem Musterdepot) gekauft haben. Die haben von den schönen Kursgewinnen der letzten Jahre nichts, weil sie erst später Netflix-Aktien gekauft haben und jetzt im Minus liegen. Daher bedeutet der aktuelle Kursrückgang für solche Anleger eben sofort einen Buchverlust und der tut eben mehr weh als wenn sich “nur der Gewinn reduziert”. Für diesen Fall hilft nur der Blick auf den langfristigen Kursverlauf der Netflix-Aktie oben.
Wie oft sagen mir viele Leser bei Wachstumsaktien nahe ihren Höchstkursen, dass Ihnen diese Aktien gefallen, aber diese doch viel zu teuer sind. Sie sind überzeugt davon, sie kaufen erst nach einem Rückschlag. Ich pflege dann immer zu entgegnen: “Na da bin ich mal gespannt. Erstens weiß man nicht wann exakt ein Rückschlag kommt, zweitens auch nicht wie stark dieser ausfällt und drittens – wenn er dann spürbar stattfindet – wird oft eben nicht mehr gekauft. Denn wenn der Aktienkurs erst einmal stärker fällt, macht er dies ja nicht ohne Grund. Es gibt keine Wohfühlkorrektur. Je tiefer der Kurs fällt, desto schlechter die Stimmung. Wir erleben dies jetzt ja 1:1 bei Netflix. Könnte man ja jetzt locker nachkaufen, im Musterdepot haben wir dies übrigens schon vor Wochen getan. (Zeitpunkt hätte besser sein können, aber hinterher ist man immer schlauer …)
Schon der Altmeister der Börse, André Kostolany, wusste: „An der Börse verdientes Geld ist Schmerzensgeld, erst kommt der Schmerz, dann das Geld.“ Deshalb gilt für unsere Wachstumsstrategie: „Qualitätsaktien kaufen und liegen lassen ist im Grunde sehr einfach, aber nicht immer ganz leicht!“
Haben Sie diese Aktie schon in Ihrem Depot? Wie gehen Sie mit dem Rückschlag um? Wenn Sie diese Aktie noch nicht haben, würden Sie diese JETZT kaufen? Schreiben Sie mir doch bitte persönlich hier ..
Erste Reaktionen unserer Leser zu Netflix …
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