Eilige Info von Joachim Brandmaier: Große Aufregung an der Börse
Liebe Leserinnen und Leser,
gestern morgen lautete eine Schlagzeile in der Stuttgarter Zeitung: Kriegsgefahr in der Ukraine und Zinssorgen belasten die Börsen – Aktien flogen aus den Depots der Anleger….. Mir war sofort klar, dass vor allem den Neulingen im Börsengeschäft nix anderes einfällt als dem vermeintlichen Börsenprofi Joachim Brandmaier eine Mail zu schreiben nach dem Motto. “Und nun lieber Herr Brandmaier, was tun…?”
Genauso ist es gekommen!
Bereits 6 Stunden später – um 12 Uhr – war mein Mailbriefkasten voll mit aufgeregten Anfragen. Da ich nicht jedem einzeln antworten kann, hier mein Ratschlag für alle Newsletter-Leser. Zunächst vorab ein Schnellkurs über Aktien für Alle, die es wieder vergessen haben. Zuerst mal das Wichtigste:
Aktien können nicht fliegen!!
Und wenn, dann landen diese in einem anderen Depot! Wenn ein Anleger seine Aktien nicht mehr haben will, dann kann er diese nicht einfach an die Börse oder an seine Bank oder gar an die jeweiliger Firma zurückgeben. Er muss diese an einen anderen Anleger verkaufen. Dies erfolgt an Börse, sonst nirgends.
Und jetzt liebe Leser kommt die nächste Überraschung:
Alle Aktien die laut meiner Stuttgarter Zeitung in den letzten Tagen aus den Depots geflogen sein sollen, konnten am gleichen Tag an der Börse verkauft werden. Keine einzige Aktie ist abends übrig geblieben! Genauso wie an all den Tagen zuvor! Die Aktien, die aus den Depots flogen, tauchen in einem anderen Depot wieder auf! Für jede Aktie die ein “zittriger” Aktionär zum Verkauf gestellt hat, hat sich auch ein “hartgesottener” Käufer gefunden.
Der einzige Unterschied zu anderen Tagen:
Wegen der Panik mit der Ukraine oder dem Zinsentscheid wollten viele Anleger sozusagen um “jeden Preis” ihre Aktien verkaufen. Die Käufer haben das ausgenutzt und natürlich einen geringeren Preis an der Börse geboten und so konnte ein Käufer manche Aktie mit 10, 20 oder auch 30 % Rabatt kaufen. Wie im Winterschlussverkauf. Auch wenn ich manchen Newsletter-Leser damit langweile: Ich muss das immer wieder erklären, weil es immer noch viele Menschen gibt, die immer noch nicht wissen, wie der Kauf und Verkauf von Aktien funktioniert.
Was rate ich denn nun meinen aufgeregten Neulingen an der Börse? Im Grunde genommen immer dasselbe: Wenn Sie sich eine Aktie einer Firma gekauft haben, dann sind Sie Miteigentümer an dieser Firma. Und damit haben Sie auch Anspruch auf den jährlichen Gewinn. Der Gewinn den eine Firma macht wird jedes Jahr anteilig an die Aktionäre ausbezahlt. Das ist die Dividende. Daher sollten Sie sich vor einem Verkauf immer fragen, ob die Firma auch in Zukunft ihre Produkte verkaufen wird. Und wenn ja, eher mehr oder weniger? Solange Gewinne gemacht werden, bekommen Sie weiterhin Ihre Dividenden. Die Börse hat in den letzten 100 Jahren schon so viele Krisen überlebt und die Aktienkurse waren dennoch im Schnitt jedes Jahr höher als vorher. Ich habe daher keinen Zweifel, dass die Welt auch die Ukraine Krise überleben wird, genauso wie Corona, Zinsentscheidungen und wie viele politische Veränderungen.
Solange sich die Menschen auf der Erde jedes Jahr vermehren, ist mir um unsere Wachstumswerte und deren Produkte nicht bange.
Entwicklung der Menschheit weltweit
1950 3 Milliarden
1980 5 Milliarden
2000 6 Miliarden
2020 8 Milliarden
2060 10 Milliarden
Mehr Menschen brauchen mehr Essen und Trinken von den Nahrungsproduzenten, mehr Pillen der Pharmafirmen, mehr Energie von den Versorgern aber auch mehr künstliche Hüftgelenke oder Herzschrittmacher und natürlich auch mehr Computer.
Daher würde mir nicht mal im Schlaf einfallen, als Miteigentümer von Weltfirmen meine Anteile an andere Anleger zu verkaufen. Solche Beteiligungen werden höchsten mal vererbt. Die “Hartgesottenen” im Börsengeschäft übernehmen in solchen Zeiten Aktien von den “Zittrigen” die bei jeder Krise das Ende der Welt sehen.
Liebe Leser, ich bin noch nicht fertig: Ich könnte einen Vogel kriegen wenn mir die Tage einige Anleger vorjammern der Aktienkurs ihrer Aktien wäre innerhalb von wenigen Wochen um 10, 20 oder gar 30 % gesunken. Da sollte man wirklich mal die Kirche im Dorf lassen. Ein guter Autofahrer wird man nie, wenn man nur knapp über die Motorhaube nach vorne starrt. Ein guter Autofahrer richtet seinen Blick weit nach vorne und hat somit den Überblick
An der Börse ist es genauso.
Da jammert mir gestern einer meiner Nachbarn bei meinem täglichen Hundespaziergang am Abend die Ohren voll, dass an der Börse für “seine” Aktien von Microsoft statt 300 Euro zur Zeit nur noch 250 Euro bezahlt würden.
Ja, was sage ich denn diesem Motorhaubenblick-Börsianer?
Ich sag ihm, er soll mal seinen Kopf anheben und den Kurs seiner Aktie nicht nur von den letzten 2 Monaten ansehen. Ja und welche ein Wunder. Was sieht man denn dann?
Die meisten werden es längst wissen – hier ein paar Beispiele:
Microsoft Technologiekonzern. Der Aktienkurs von Microsoft ist zuletzt in der Tat von 300 auf 240 Euro gesunken. Bei 100 Aktien wurden aus 30.000 jetzt nur noch 24.000 Euro. Die gleichen Aktien von Microsoft wurden exakt vor 1 Jahr im Januar 2021 noch für 200 Euro gehandelt
Es kommt aber noch schöner: Vor 10 Jahren wurden dieselben 100 Aktien von Microsoft für sage und schreibe 20 Euro pro Stück – also für 100 Stück insgesamt für 2.000 Euro gehandelt. Trotz dem Kursrückgang der letzten Wochen von 300 auf 250 Euro hat sich der Kurs in 10 Jahren mehr als verzwölffacht: Aus 20.000 wurden 250.000 Euro.
Dasselbe gilt für fast alle unseren anderen Favoriten:
McDonalds: Aktueller Aktienkurs von 240 auf 220 gesunken, vor 1 Jahr 180 Euro, vor 10 Jahren noch 50 Euro. Bei McDonalds wurden aus 100 Aktien für 5.000 Euro nach 10 Jahren bis heute 22.000 Euro. (Den aktuellen Rückschlag (240 auf 220) habe ich erst gar nicht versucht ganz rechts oben im Langfristchart einzuzeichnen, so einen feinen Stift muss man erst einmal auf die Schnelle finden …)
Novo-Nordisk Pharma – Insulinhersteller
Ein Dauerfavorit seit 20 Jahren ist der Pharmakonzern Novo-Nordisk. Kurs aktuell von 103 auf 80 Euro gesunken. Kurs vor 1 Jahr 60 Euro und vor 10 Jahren 20 Euro. 100 Aktien 2012 für 2.000 Euro gekauft sind heute 8.000 Euro wert.
Nike, die Turnschuhfabrik
Der aktuelle Kurs ist von 155 auf 125 gesunken. Vor 1 Jahr kostete die Aktie noch 110 Euro und vor 10 Jahren noch sage und schreibe 20 Euro. Innerhalb von 10 Jahren wurden aus 100 Aktien für 20.000 Euro bis heute 125.000 Euro.
Merke – der Weitblick machts:
Je länger die Anlagedauer, umso weniger stören einen aktuelle Kursturbulenzen. Ich hoffe dass sich manche Aufregung jetzt gelegt hat.
Was wurde aus 50.000 Euro (100.000 DM) von 1980 bis heute?
Eigentumswohnung gebraucht 60 m2 200.000 Euro
Nestle Nahrungsmittel 500.000 Euro
Nike Turnschuhe 3.500.000 Euro
McDonalds 5.000.000 Euro
Starbucks Coffeeshops 6.000.000 Euro
Microsoft Aktie (kein Druckfehler) 10.000.000 Euro
Großes Kompliment wer diesen ganzen Text bis hierher gelesen hat!!
Viel Erfolg weiterhin wünscht Ihnen Ihr Wachstums-Stratege
Joachim Brandmaier
und das gesamte Team des Stuttgarter Aktienbriefes
Wie geht es Ihnen in diesen Tagen? Haben Sie Ruhe bewahrt wie unsere Leserin Ingrid B. auf hoher See (Bild unten, vielen Dank für dieses super Foto!) oder sind Sie doch eher nervös geworden? Schreiben Sie mir, ich freue mich auf Ihre Zuschrift … Mail an den “Chef” persönlich …
(Die ersten Zuschriften lesen Sie hier …)
Aktuelle Leserbriefe:
Mit dem Stuttgarter Aktienbrief in ruhigen Gewässern
Hallo Herr Brandmaier, ist die Börsenn (-See) auch noch so stürmisch, mit dem Stuttgarter Aktienbrief befindet man sich immer in ruhigen Gewässern. Mit freundlichen Grüßen, Ingrid B. auf hoher See.
Ich bin sehr dankbar, trotz meines jungen Alters schon so viele Jahre von Ihrem Aktienbrief begleitet worden zu sein. Liebes Team vom Stuttgarter Aktienbrief, sehr geehrter Herr Brandmaier, als vor drei Jahren mein Depot zur Depotanalyse im Stuttgarter Aktienbrief erschienen ist, hat mich das damals sehr gefreut und motiviert, auch weiterhin Gas zu geben, mein endgültiges Depot auf alle Beine zu stellen. Ich bin super glücklich, dass mir das jetzt knapp 2 Monate vor meinem 25. Geburtstag gelungen ist. Mit meinem aktuellen „Kader“, bestehend aus 26 Wachstumsunternehmen bin ich bestimmt gut gerüstet für die kommenden Jahrzehnte, was auch immer da kommen mag. Jetzt wird es mir zukünftig nur noch darum gehen die einzelnen Werte aufzustocken, um langfristig immer ein ungefähres Gleichgewicht zu wahren. Ich bin sehr dankbar, trotz meines jungen Alters schon so viele Jahre von Ihrem Aktienbrief auf diesem Weg begleitet worden zu sein und hoffe, dass das in 50 Jahren auch noch so sein wird. Außerdem hoffe ich noch viele Junge Menschen aus meinem Bekanntenkreis von Ihrer Wachstumsstrategie überzeugen zu können, damit möglichst viele im späteren Rentenalter ein hoffentlich (finanziell) sorgenfreies Leben führen können. Vielen Dank für Ihre tägliche Arbeit!!! Im Anhang habe ich noch ein Bild von mir und Herrn Brandmaier bei der letzten Invest 2019, bevor ein Jahr später Corona solche Zusammenkünfte bis jetzt leider verhinderte. Liebe Grüße aus dem kleinen Ort Biringen im schönen Saarland, Ihr Peter H.
Anmerkung vom Brandmaier: Lieber Peter, gerne begleiten wir Dich auch noch weitere 50 Jahre, bei mir wird’s aber etwas schwierig, da bin ich dann 109 Jahre alt, aber wer weiß, dank Stryker, Medtronic usw. soll ja die Lebenserwartung steigen! Ich würde mich schon freuen, wenn wir uns bereits in den nächsten Jahren mal wieder auf einer unseren dann hoffentlich wieder durchführbaren Börsenveranstaltungen persönlich sehen …
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