Stryker setzt mit Milliardendeal auf mehr Digitalisierung
Wenn die Pandemie eines gezeigt hat, dann, dass in vielen Krankenhäusern Personalnot herrscht und die Angestellten oft hoffnungslos überlastet sind. Keine Frage: Um diese Probleme zu lösen, müssen die Berufe wieder attraktiver werden; andererseits kann auch die Technik ein Stück weit helfen, Druck von Krankenpflegern und Ärzten zu nehmen. Der Medizintechniker Stryker will von diesen Möglichkeiten künftig noch stärker profitieren und übernimmt deshalb für rund drei Milliarden Dollar das US-Unternehmen Vocera Communications. Vocera vertreibt an Krankenhäuser Kommunikationssysteme, mit denen Pfleger und Ärzte die Patienten besser betreuen und überwachen können. Dazu gehören beispielsweise Smartphone-Apps, die dem Arzt bei Notfällen automatisch Patientendaten wie die Sauerstoffsättigung aufs Handy schicken, anstatt nur einen simplen Alarm auszulösen. Weitere Produkte, die zu den insgesamt rund 200 Millionen Dollar Jahresumsatz beitragen, sind kleine leichte Kommunikationsgeräte, die sich Krankenpfleger an den Kittel klemmen und die sich per Sprachbefehl steuern lassen. Experten werten den Zukauf zwar nicht gerade als Schnäppchen, sind aber trotzdem voll des Lobes. Schließlich hat Stryker weltweit beste Kontakte zu Krankenhäusern und eine starke Vertriebsmannschaft. Die Produkte von Vocera hingegen sind in vielen amerikanischen Krankenhäusern noch unterrepräsentiert und international praktisch überhaupt nicht präsent. Damit stehen die Chancen gut, dass der Zukauf mit Strykers Hilfe richtig durchstartet und künftig ein Stück weit zur beeindruckenden Langfristentwicklung beiträgt.
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