Das Ende naht – was tun?
Liebe Leserinnen und Leser,
die Zeit rast, einmal mehr neigt sich ein spannendes Börsenjahr dem Ende entgegen. Und es sieht ganz nach einem Spitzenjahr für uns Wachstumsstrategen aus. Die großen Indizes haben 2021 ihre Rekordjagd fortgesetzt und liegen prozentual zweistellig im Plus. Auch bei unseren Wachstumswerten dominieren klar die positiven Vorzeichen.
So gern ich mir in diesen Tagen immer die Zeit nehme, um das Jahr einmal in Ruhe Revue passieren zu lassen, und so gern ich selbst Jahresrückblicke lese (auch diese Ausgabe ist gespickt damit), so sehr frage ich mich aber auch jedes Mal, was das Ganze im Hinblick auf die Börse eigentlich soll. Warum sind Jahresergebnisse so wichtig? Warum stellen Experten punktgenaue Prognosen auf, wo Dow und DAX am Jahresende stehen werden? Warum soll es so entscheidend sein, wie eine Aktie genau zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember gelaufen ist? Genauso gut könnte man doch mal die Entwicklung vom 1. Juli bis zum 30. Juni durchleuchten – dann würde die Reihenfolge bestimmt schon wieder ganz anders aussehen.
Ein Problem bei diesen ganzen Ranglisten: Viele Börsianer richten danach ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen aus. Aber nur weil eine Aktie dieses Jahr zu den besten gehört, sollte man nicht all sein Geld in sie hineinbuttern. Und genauso wenig sollte man, nur weil man ein 2021er-Schlusslicht im Depot hat, die Aktie gleich Hals über Kopf rauswerfen. Mit solchen Kurzschlussreaktionen ist schon viel Geld kaputtgemacht worden. Zum Glück wissen Wachstumsstrategen, wie schnell die Favoriten an der Börse wechseln können.
Die beste Strategie bleibt deshalb meiner Meinung nach eine gute Mischung aus langfristig vielversprechenden Unternehmen. Da werden mal die einen Titel oben stehen und mal die anderen. Auf Dauer stimmt dann in aller Regel das Ergebnis – vorausgesetzt, Mischung und Qualität passen. Und um genau das zu überprüfen,
eignen sich die kommenden Tage rund um Weihnachten und Neujahr hervorragend. Also nehmen Sie Ihr Depot ruhig mal unter die Lupe – aber die Jahresperformance
der einzelnen Aktien nicht all zu ernst. Denn das nächste Jahr kommt bestimmt …
In diesem Sinne
Ihr
Jochachim Brandmaier
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