2 zu 1 für Aktien?

27.10.2021

Joachim Brandmaier (59): „Wie heißt es so schön: Prognosen sind schwierig – vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.“

Liebe Newsletter-Leserinnen und -Leser,

im Sport gibt es grandiose Siege, in denen Gegner geradezu überrollt werden. Und dann gibt es die engen Ergebnisse – die aber letztlich einen oft ebenso wertvollen Sieg bringen. Auch an der Börse haben wir in den vergangenen Jahren einige grandiose „Siege“ erlebt. Viele Aktien sind durch die Decke gegangen. Aber natürlich gibt es ebenso Zeiten, in denen das Gewinnen, also das Geldverdienen, nicht ganz so mühelos vonstattengeht. Und damit meine ich jetzt nicht mal eine ausgewachsene Krise wie letztes Jahr Corona. In den vergangenen Wochen zum Beispiel ging es ebenfalls etwas wackeliger zu. Mich haben deshalb vermehrt Leser angerufen und gefragt, wie die „Siegchancen“ aktuell stehen.

Um einer Antwort näherzukommen, will ich all die Einflüsse auf die Börsenkurse mal auf die drei vielleicht wichtigsten eindampfen:

1. Das Geld. Zwar will die US-Notenbank ihre Gelddruckerei verringern, trotzdem machen die „Währungshüter“ weiter und bringen immer mehr Kapital in Umlauf. Außerdem legen immer mehr Menschen ihr Vermögen in Aktien an (sogar in Deutschland!). Es gibt also mehr Geld und obendrein fließt davon ein größerer Teil an die Börse. 1 zu 0 für Aktien.

2. Die Zinsen. Weil die Wirtschaft brummt, sind ultratiefe Zinsen nicht mehr zwingend nötig; auch ist die Inflation angesprungen, was höhere Zinsen nach sich ziehen könnte. Deshalb spricht dieser Punkt eher gegen Aktien, also 1 zu 1. Wobei nicht vergessen werden darf: Selbst wenn der Zins ein wenig aus seinem Loch herauskriecht, wird er immer noch weit unten sein und stellt keine echte Gefahr für solide Aktien dar.

3. Die Unternehmensgewinne. Der wohl mächtigste Antrieb für die Kurse sollte uns Börsianern auch weiterhin genügend Futter liefern: US-Firmen werden dieses Jahr wahrscheinlich so viel verdienen wie nie zuvor und 2022 den nächsten Rekord folgen lassen! 2 zu 1.

Das Ergebnis scheint also klar zu sein: 2 zu 1 für Aktien!
Doch heißt das jetzt, dass es zwar holpriger wird (wie im Moment), aber doch sicher aufwärtsgeht? Leider nicht. Zumindest kurzfristig ist an der Börse wie immer alles möglich – bekanntlich auch das Gegenteil: Die Aktien können tatsächlich „2 zu 1 gewinnen“. Genauso gut können sie aber auch mal zwischenzeitlich abstürzen, länger seitwärts laufen oder sogar rasant durchstarten …

Weder im Sport noch an der Börse sind sichere Prognosen möglich. Wichtig ist deshalb, dass Sie bei Ihrer Geldanlage nicht auf spekulative Außenseiter und auch nicht auf kurze Sicht wetten. Es sind die etablierten Größen, die auf Dauer die sichersten Gewinnchancen bieten. Und an der Börse sind das unsere Wachstumswerte! Für die sage ich kein exaktes Ergebnis voraus, aber langfristige Gewinne!

In diesem Sinne,
herzliche Grüße aus dem Schwabenland
und ein wunderschönes Wochenende wüscht Ihnen Ihr

Ihr Joachim Brandmaier…
und bleiben Sie gesund!

Aktuelle Leserbriefe:

Ihr seit große Klasse!
Hallo liebes Team des Stuttgarter Aktienbriefs, ich möchte Euch mitteilen, dass ich mich sehr darüber freue, dass Euere Vorträge nun ins Wohnzimmer gebracht werden. Ich kann aus gesundheitlichen Gründen an den Vortragsveranstaltungen leider nicht teilnehmen. Durch die schriftliche Form kann ich mich jetzt über den Inhalt der Vorträge ebenfalls informieren. Könntet Ihr dieses Verfahren nicht beibehalten, ich würde mich sehr freuen. Herzlichen Dank für Euere Arbeit, Ihr seit große Klasse! Viele Grüße aus dem Murgtal, Rüdiger S.

Die Zusatzrente aus Aktienertrag funktioniert wirklich.
Wenn ich Ihren Aktienbrief lese habe ich manchmal das Gefühl in einer Selbsthilfe Gruppe zu sein. Ihre Beiträge und vor allem die Leserbriefe zeigen mir das ich auf dem richtigen Weg bin und zufrieden sein kann. Zu dem Rententhema kann ich sagen das sich meine Rente auf Durchschnittsniveau bewegt. Zusätzlich kann ich mir aus meinem Depot, das ausschließlich aus Wachstumsaktien Ihrer Empfehlung besteht, die gleiche Summe genehmigen ohne das sich mein Depot nach unten bewegt. Da ich ein relativ bescheidenes Leben führe komme ich damit sehr gut aus. Zum heute veröffentlichten Börsenvortrag von Herrn Wendling kann ich daher nur bestätigen: Die Zusatzrente aus Aktienertrag funktioniert wirklich. Ihr Rolf K. aus dem schönen Allgäu

Anmerkung der Redaktion: Alle unsere 4 Börsenvorträge werden exclusiv für unsere Leser – nicht nur im Stuttgarter Aktienbrief – sondern auch als Podcast zum Abhören über unsere Internetseite veröffentlicht. Den Auftakt machte letzte Woche Markus Stübler mit seinem Vortrag “Inflation? Alles auf Sachwerte setzen”. Ab heute 22. Oktober kommt unser Aktienexperte Christoph Wendling zu Wort und erklärt, warum man auch im hohen Alter keinesfalls auf Aktien verzichten sollte. Er empfiehlt einige unserer Wachstumsaktien, die sich gerade für Rentner und Rentnerinnen besonders eignen:

Weitere Leserbriefe:

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