Unilever: Analysten loben, Börsianer verkaufen
Wenn der Euro stark ist, freut das deutsche Urlauber, weil sie im Nicht-Euro-Ausland mehr für ihr Geld bekommen. Unilever dagegen bekommt die Gemeinschaftswährung derzeit eher negativ zu spüren. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz des Konsumgütergiganten um lediglich 0,3 Prozent – ohne Währungseffekte und bereinigt um Zu- und Verkäufe wären es mehr als 5 Prozent gewesen. Auch mit steigenden Kosten für Rohstoffe, Logistik und Verpackungen hat der Konzern zu kämpfen. Zusammen mit höheren Investitionen machte sich das beim Ergebnis bemerkbar, mit 3,1 Milliarden hat Unilever 5 Prozent weniger verdient als im ersten Halbjahr 2020. Währen das Management die Umsatzprognose fürs laufende Jahr bestätigt hat, rechnet es bei der operativen Marge nur noch mit einem Wert auf Vorjahresniveau. Die Aktie gab daraufhin einige Prozent ab. Ungewöhnlich dabei: Von Analystenseite kam mehrheitlich Lob für die Zahlen, die Experten hatten angesichts steigender Rohstoffpreise längst damit gerechnet, dass der Konsumgüterhersteller bei der Profitabilität erst einmal Abstriche machen muss. Viele Börsianer wollten davon letzte Woche nichts hören und verkauften spontan. Gut möglich, dass sie demnächst wieder einsteigen, wenn sich die Ansicht durchsetzt, dass Unilever die Schwierigkeiten recht gut meistert.
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