Was sucht Brown-Forman in Neuseeland?
Hochprozentiger Alkohol scheint ein recht krisenfestes Geschäft zu sein. Mit der Brown-Forman-Aktie kam man bislang jedenfalls hervorragend durch die Coronazeit. Zwar herrschte auch unter den Anteilseignern des Jack-Daniel‘s-Herstellers im März vorübergehend Katerstimmung, längst ist der Absturz jedoch verdaut: Auf Dollarbasis notiert die Aktie aktuell rund 15 Prozent höher als zu Jahresbeginn. Auch die Zahlen stimmen: Experten erwarten für das laufende Jahr einen Gewinnanstieg um 6 Prozent auf fast 900 Millionen Dollar. Klammert man 2016 aus, als der Verkauf einer Whiskey- und einer Likörmarke für einen Sondergewinn gesorgt hatten, könnte 2020 das beste Jahr in der 150-jährigen Firmengeschichte werden. Das Management hält natürlich trotzdem weiter Ausschau nach Wachstumschancen – und wurde nun im fernen Neuseeland fündig. Brown-Forman schluckt dort die lokale Marke „Part Time Rangers“. Die Firma produziert fertig gemixte alkoholische Softdrinks in Dosen – und zwar mit wenig Zucker und natürlichen Aromen. Solche Produkte erleben derzeit insbesondere in den USA unter dem Namen Hard Seltzer einen Boom. Brown-Forman plant, die neue Marke zunächst in Neuseeland und Australien weiter voranzutreiben – und später eventuell auch in anderen Märkten. Fertig gemixte alkoholische Getränke in Dosen sind laut Konzernchef Lawson Whiting für Brown-Forman inzwischen ein bedeutendes Geschäft geworden. Allein im jüngsten Quartal wurden über zehn Millionen Dosen und Fläschchen mit Jacky-Cola & Co verkauft. Die Aktie bleibt für Wachstumsstrategen attraktiv.
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