Woodside – von 4 auf 3 Diamanten
Wenn wir uns von einem Wachstumswert trennen müssen, ist das einerseits unsere Aufgabe als Börsenmagazin. Hundert Prozent Erfolgsquote gibt es an der Börse nun mal nicht und auch nicht ewige Geduld. Andererseits geht es uns wie dem Aktionär selbst und es ist immer ein bisschen emotional. Doch wenn man sich den Chart des australischen Öl- und Gaskonzerns Woodside so ansieht, bleibt keine Wahl. Man kann hier leider nicht mehr von einer Wachstumsaktie sprechen. Zu lange schon enttäuscht der Kursverlauf. Wir haben uns deshalb entschlossen, die Aktie künftig nur noch mit drei Diamanten zu bewerten.
Rund 80 Prozent seiner Einnahmen erzielt Woodside mit Flüssiggas. Hier litt das Unternehmen in den vergangenen Jahren unter niedrigen Preisen und zuletzt zusätzlich unter dem gesunkenen Verbrauch aufgrund der
Pandemie. Erstmals seit 2002 wird das Unternehmen deshalb in die roten Zahlen rutschen und gleich einen Milliardenverlust schreiben. Auch die Dividende wurde kräftig gesenkt. Wenn der Gasverbrauch und der Preis
wieder zulegen, wird es sicherlich auch mit der Woodside-Aktie wieder aufwärtsgehen. Einige Experten vermuten sogar, dass es wegen weltweit unterbliebener Investitionen bald zu einer Unterversorgung kommen könnte. Aussichtsreich ist auch, dass Woodside in den letzten Jahren still und heimlich in den Wachstumsbereich Wasserstoff investiert hat, speziell in Korea.
Gründe für Hoffnung bestehen also zweifellos. Und auf dem tiefen Niveau können schon wenige gute Nachrichten für eine Erholung reichen. Unsere Geduld ist inzwischen aber überstrapaziert. Zu viele Jahre schon warten wir auf einen nachhaltigen Umschwung und wurden bislang nach jeder kurzen Aufholphase mit dem nächsten Rückschlag enttäuscht. Wir halten es daher für sinnvoller, mit anderen Aktien in die Zukunft zu gehen. Einen schwächeren Spieler auszutauschen, hat schon so mancher Mannschaft zu mehr Erfolg verholfen!
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