Spin-off-Übersicht
Die Welt der Wirtschaft steht nie still und viele Unternehmen strukturieren immer wieder um. Für Börsianer kann das wichtig sein. Hier finden Sie deshalb eine Übersicht über (möglicherweise) anstehende Spin-offs.
Aktuelle Abspaltungen im Überblick:
Wer? | Wann? | Was? |
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Split-off und Spin-offs: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Die Gründe, weshalb Unternehmen einzelnen Geschäftsbereichen Lebewohl sagen, sind vielfältig. Es kann sich zum Beispiel um besonders aussichtsreiche Firmenteile handeln – Töchter, deren Erfolg oder Zukunftspotenzial nach Ansicht des Managements von der Börse nicht ausreichend gewürdigt wird. Oft handelt es sich bei Abspaltungen jedoch um Bereiche, die das Management nicht mehr zum Kerngeschäft zählt, zum Beispiel, weil sich der Fokus des Unternehmens über die Jahre geändert hat. Oder man verabschiedet sich von Firmenteilen, die nicht (mehr) den erhofften Erfolg bringen. Die dann freigesetzten Ressourcen können für jene Bereiche genutzt werden, auf die sich das Unternehmen am besten versteht.
Das Wort Aktiensplit ist den meisten Wachstumsstrategen ein Begriff, von Spin-offs hat man in den letzten Jahren auch immer wieder was mitbekommen oder war sogar persönlich betroffen. Aber was um Himmels willen ist ein Split-off?
Im Prinzip ist der Vorgang unkompliziert. Bei einem Split-off gliedert ein Unternehmen einen Teil des Geschäfts aus und bringt ihn als eigenständige Gesellschaft an die Börse. Also wie bei einem Spin-off. Dieser kommt allerdings viel öfter vor. Durch Spin-offs wurden Wachstumsstrategen unter anderem Besitzer von Aktien wie McData (von EMC² abgespalten), Syngenta (Novartis), Smucker (Procter & Gamble), Kraft (Altria), Xylem (ITT), Indivior (Reckitt) oder zuletzt South32 (BHP Billiton). Aber auch mit einem Split-off sind zumindest langjährige McDonald’s-Aktionäre schon einmal in Berührung gekommen: 2006 hatten sie die Möglichkeit, einen Teil ihrer Aktien zu tauschen, und zwar in die damalige Tochter Chipotle.
Tochter statt Mutter
Der Unterschied von Spin-off und Split-off ist zunächst das Wahlrecht. Beim Spin-off können sich die Aktionäre gegen eine solche „Ausgründung“ nicht wehren. Ihnen wird der abgespaltene Teil einfach ins Depot gebucht. Sie behalten alle Aktien wie bisher und bekommen zusätzlich die Aktien der neuen Firma. Bei einem Split-off hingegen darf der Aktionär wählen: Nimmt er die Offerte an, gibt er Aktien der Muttergesellschaft ab und bekommt dafür Aktien der nun eigenständigen Tochter. Hier erhält er die neuen Papiere also nicht zusätzlich, sondern im Tausch. Lehnt er die Offerte ab, ändert sich nichts für ihn.
Ist ein Split-off schlechter?
Das klingt, als wäre ein Spin-off lukrativer, schließlich erhält man dabei die Aktien der neuen Firma gratis. Doch der Schein trügt. In beiden Fällen ist es letztlich ein Nullsummenspiel. Bei einem Spin-off sinkt der Kurs der Mutter-aktien, da die Tochter nicht mehr zum Konzern gehört und der Konzern damit an Wert verliert. Dieser Wertverlust wird im Depot ausgeglichen durch die neu erhaltenen Aktien. Bei einem Split-off sinkt der Konzernwert der Mutter zwar auch, aber nicht der Kurs ihrer Aktien. Schließlich müssen die Anleger, die sich für einen Tausch entscheiden, ihre Aktien der Muttergesellschaft abgeben. Diese Aktien werden vernichtet. Also verteilt sich hier der geringere Konzernwert auf entsprechend weniger Aktien. Der Kurs bleibt somit gleich und der Aktionär, der nicht tauscht, hat keine Nachteile (alle anderen Faktoren außen vor gelassen).
Steuerproblematik
Während wir bei Split-offs noch zu wenig Fälle haben, um eine steuerliche Einschätzung zu treffen, ist der Fall bei Spin-offs theoretisch klar: Laut Steuergesetzgebung sollen Abspaltungen nicht zu einer Steuerbelastung des Aktionärs führen, sofern sie als Kapitalrückzahlung deklariert sind. Trotzdem erleben Anleger fast immer, dass ihnen Steuern abgezogen werden. Die Banken sehen sich bei ausländischen Firmen oft nicht in der Lage, zu überprüfen, ob die Abspaltung nach deutschem Steuerrecht so deklariert ist, dass Steuerfreiheit gilt. Also führen sie lieber Steuern ab, als etwas falsch zu machen. Der Anleger ist der Dumme und muss versuchen, sich das Geld über seine Steuererklärung oder durch einen Antrag bei dem für seine Depotbank zuständigen Finanzamt zurückzuholen. Manche Anleger, die diese Steuerproblematik umgehen wollen, verkaufen ihre Aktien vorher. Hier ist aber zu beachten, dass dabei die Abgeltungssteuerfreiheit verloren geht, wenn man vor 2009 gekauft hat. Grundsätzlich sollten Sie sich bei Steuerfragen ohnehin immer an Ihren steuerlichen Berater wenden.
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