Schlumberger abgestuft
Von vier auf drei. Die Welt giert nach Öl und Gas: Laut der Internationalen Energieagentur IEA dürften 2019 pro Tag 1,4 Millionen Barrel mehr nachgefragt werden als letztes Jahr. Doch obwohl der Bedarf weiter zunimmt und die Produktion bei zahlreichen großen Vorkommen nachlässt, zögern viele Ölförderer seit Jahren, in großem Stil in die Suche und Erschließung neuer Quellen zu investieren. Einer der Hauptleidtragenden ist Schlumberger, die weltgrößte Ölfeldservicegesellschaft. Das Unternehmen aus Texas unterstützt private und staatliche Ölkonzerne mit Technik und Dienstleistungen dabei, neue Vorkommen zu finden und wirtschaftlich auszubeuten. Dank seiner Marktführerschaft und der soliden Finanzlage ist Schlumberger in den
letzten Jahren besser zurechtgekommen als die meisten Konkurrenten. Den Aktionären hat das aber nur bedingt genutzt, Ende letzten Jahres ging es mit der Aktie noch einmal deutlich abwärts. Auslöser ist vor allem das US-Frackinggeschäft, auf dem große Hoffnungen geruht hatten. Hier müssen derzeit viele Förderer den Gürtel enger schnallen, unter anderem, weil sie hoch verschuldet sind. Für das laufende Jahr erwartet Schlumberger deshalb, dass die Fracking-Branche ihre Investitionen um zehn Prozent kürzen wird. Im internationalen Geschäft läuft es etwas besser, hier rechnet das Management mit leichtem Wachstum.
Wir hatten lange Geduld mit Schlumberger und eigentlich ist eine Erholung der Investitionsbudgets überfällig, da sonst irgendwann nicht mehr genug Öl und Gas gefördert werden. Der Ölpreis hat zuletzt bereits wieder angezogen und auch mit der Aktie kann es jederzeit nach oben gehen. Angesichts des Kursverlaufs und der unklaren Branchensituation können und wollen wir jedoch die Bewertung mit vier Diamanten nicht mehr aufrechterhalten. Börsianer sind mit einem breit aufgestellten Ölmulti wie Exxon oder Total langfristig solider unterwegs.
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