Rückblick Börsentag Hamburg
Zufriedene Hanseaten
An den Aktienmärkten feierten die Anleger kurz vor dem Hamburger Börsentag Höchstkurse. Auf der Messe waren die Besucher entsprechend zufrieden – aber nicht euphorisch. Und das war auch gut so!
Bis zuletzt bibberte unser Team.
Nicht wegen der Kälte, sondern weil die Lufthansa ausgerechnet an unserem Anreisetag streikte. Zum Glück flogen wir mit der Tochter Eurowings, und so schafften wir es auch 2019 rechtzeitig auf den Hamburger Börsentag. Dort warteten wieder viele Wachstumsstrategen, zudem kamen zahlreiche Interessenten und völlig unbedarfte und hilfesuchende Sparer an unseren Stand. Entsprechend breit war die Palette an Fragen, die uns gestellt wurden. Die wichtigsten wollen wir kurz für alle Leser beantworten.
Wann kommt der Crash?
Nicht wenige hatten die Sorge, dass nach dem Kursanstieg ein Crash droht. Und Joachim Brandmaier erklärte allen: „Ja, ein Crash wird kommen. Sogar ganz sicher. Aber ich weiß nicht wann, ich weiß nicht, wie tief die Kurse fallen, und ich weiß nicht, wie lange er dauern wird. Wenn Sie auf einen Crash warten, können Ihnen noch lange Gewinne entgehen. Und ob Sie dann kaufen, wenn die Kurse wirklich fallen, ist noch eine ganz andere Frage.“ Tatsächlich warten manche schon zehn Jahre auf einen Crash, während die Depots anderer immer weiter zulegen. Es bringt deshalb nichts, aus Angst vor einem Crash keine Aktien zu kaufen. Zumal langfristig auch diejenigen an der Börse Geld verdienen, die einen Crash mitmachen. Selbst wer beispielsweise ausgerechnet zum Höhepunkt vor dem Crash in der Finanzkrise gekauft hat bei einem Dow Jones von 14.000 Punkten, sieht heute einen Dow, der sich auf fast 28.000 Punkte verdoppelt hat.
Problemfall Schweizer Aktien
Beim Vortrag von Oliver Seibt am Speakers Corner kam ein Zwischenruf aus der ersten Zuschauerreihe: „Hat die Schweiz die Quellensteuerrückerstattung ausgesetzt?“ Der Fragende hatte gelesen, im Zuge der Handelseinschränkung sei auch dies passiert. Doch da können wir gleich beruhigen: Nach all unseren Informationen kann die Schweizer Quellensteuer wie bisher zurückgefordert werden. Oliver Seibt wies in diesem Zusammenhang darüber hinaus darauf hin, dass es eine neue Entwicklung bei Schweizer Aktien gibt: Immer mehr Banken hierzulande bieten nämlich einen sogenannten Eigenhandel an. Mehr dazu lesen Sie in der kommenden Ausgabe des Stuttgarter Aktienbriefes.
Gefallener Engel?
Natürlich waren auch die „Gefallenen Engel“ wieder ein Thema – also Aktien, die ihren Wachstumspfad verlassen haben. Oft gefragt wurde aber auch nach 3M. Von der Spitze bis zum jüngsten Tief verlor die Aktie des Mischkonzerns zwischenzeitlich 40 Prozent an Wert. Einen Großteil der Fragen konnte allerdings schon Christoph Wendling in seinem Vortrag beantworten. Er beschrieb die aktuelle Situation und dass im nächsten Jahr der Gewinn bei 3M nicht nur steigen, sondern sogar eine neue Rekordhöhe erreichen soll. Und 2021 dürfte eine weitere Steigerung folgen. Von daher bietet sich hier eine gute Möglichkeit, eine Qualitätsaktie mit Rabatt zu kaufen beziehungsweise nachzukaufen.
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